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Wahlstedt,

Über 500 Helferinnen und Helfer übten „Nachbar 2008"

Über 500 Helfer und Rettungskräfte waren bei der Landeskatastrophenschutzübung „Nachbar 2008" am Sonnabend in Wahlstedt im Einsatz. Die Helfer kamen aus dem gesamten Kreis Segeberg und umliegenden Orten.

Fotos Axel Gülzow BÖH OV Bad Segeberg

Über 100 Feuerwehr- ,Rettungs- und THW-Fahrzeuge steuerten Wahlstedt an. Der Klang der Martinshörner klang durch die teilweise gesperrten Straßen .

Die Lage der Landeskatastrophenschutzübung "Nachbar 2008" klang bedrohlich: Ein Sturmtief tobt im Kreis Segeberg und richtet schwere Verwüstungen an. Bäume stürzen um, Gebäude sind überflutet. Feuerwehr und Rettungsdienst sind im Dauereinsatz. Doch dann kommt es "richtig dicke". Auf einem Bahnübergang in Wahlstedt prallt ein mit 175 Personen besetzter Nahverkehrszug gegen einen Lastwagen, der giftiges Ammoniak geladen hat. Um 8:15 Uhr löste die neue Landrätin Jutta Hartwieg am Samstag den Katastrophenalarm aus. 

Die Deutsche Bahn hat auf abgelegenen Gleis an einem Bahnübergang einen Personenzug bereitgestellt, besetzt mit heftig und realitätsnah geschminkten Verletztendarstellern. Aus einem querstehenden Tankfahrzeug, steigt Rauch auf. Hier dürfen zunächst nur Gefahrgut-Experten in Spezialanzügen heran. Um sich nicht in "Gefahr" zu begeben, müssen die Besatzung der Notarzt- und Rettungsfahrzeuge an den Absperrungen warten. 

Mit dem Einheitsgerüstsystem EGS bauten die 60 THW-Helferinnen und -Helfer aus Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Wahlstedt unter anderem einen schienengebundenen Verletztentransporter, um die zahlreichen Verletzten zur weiteren Versorgung zu transportieren. Weitehin gehörte zu den Aufgaben das Trennen des dekontaminierten Waggons von den restlichen Waggons in Zusammenarbeit mit dem ABC-Zug des Kreises Bad Segeberg. 

Auf einer Wiese neben dem Bahngleis hatten die Rettungsdienste Zelte aufgebaut. Ins graue Zelt kam, wer glimpflich davon gekommen ist. Die gelbe Unterkunft ist für die schwereren Fälle, im roten Zelt geht es um Leben oder Tod. 

Sämtliche Informationen laufen In der Kreisfeuerwehrzentrale zusammen, wo kurz nach dem Alarm der Führungsstab des Kreises Segeberg zusammengetreten ist. 

Fünf Stunden nach dem Alarm kehren die Einsatzkräfte in ihre Unterkünfte zurück. Am 7. Oktober folgt die Manöverkritik der Führungskräfte. "Wir üben, um besser zu werden", sagte Stabschef Schröder.

Aus der offiziellen Übungslage:

Übungsart und Übungsumfang

Die Landeskatastrophenschutzübung „Nachbar 2008" teilt sich in zwei Szenarien auf. Das eine findet im Kreis Segeberg (mit Unterstützung durch den Kreis Plön und die Stadt Neumünster) und das andere findet im Kreis Stormarn (mit Unterstützung durch die Kreise Ostholstein und Herzogtum-Lauenburg) statt. Die Führungsstäbe der Kreise Segeberg und Stormarn sowie des Innenministeriums werden eingerichtet (Beübung des Lage- und Meldewesens).

Das Szenario im Kreis Segeberg wird als Vollübung an einem wenig genutzten Bahngleis auf dem Gebiet der Stadt Wahlstedt durchgeführt. Übungsteile sind neben einem Massenanfall von Verletzten (MANV) eine ABC-Lage sowie die Dekontaminierung von verletzten Personen. Etwas zeitversetzt gibt es ein weiteres Szenario auf dem Gebiet des Kreises Stormarn mit einem Massenanfall von Verletzten aufgrund eines Auffahrunfalls.

Auf die Alarmierung der Einsatz- und Hilfskräfte wird grundsätzlich verzichtet (keine Alarmübung!). Die Kräfte stehen zu Übungsbeginn in Bereitstellungsräumen bereit.

Übungsschwerpunkt

Schwerpunkt der Übung ist das Abarbeiten einer Lage unter Katastrophenschutzführungsstruktur mit den entsprechenden Katastrophenschutzeinheiten.

Schwerpunkte in dieser Übung sind insbesondere:

  • Strukturierung (Ordnung) des Einsatzraumes
  • Lagebeurteilung und Lagebilddarstellung
  • Rettung und Versorgung von Betroffenen und Verletzten (Aufbau eines Behandlungsplatzes)
  • Dekontaminierung von verletzten Personen
  • Abarbeitung einer ABC-Lage
  • Trennen und Bewegen der Personenwaggons von der Lok (Steuerwagen) (1 Waggon hat ein Leergewicht von ca. 40t)
  • Dekontamination von Einsatzkräften
  • Krisenintervention und Betreuung für Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte
  • Betreiben des Kreisauskunftsbüros
  • Technische Hilfeleistung/Rettung
  • Zusammenarbeit mit Bahnmanager
  • Suchen von Personen mit Rettungshunden
  • Kommunikation im Einsatz 


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